Jahreskreis und Altes Brauchtum

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Ich finde Traditionen und alte Bräuche sehr wichtig, aber leider geht davon immer mehr und mehr verloren, was sicher auch mit der Vermischung von Kulturen zu tun hat.

Ich interessiere mich sehr für heidnische Bräuche, den Alten Jahreskreis und die Feste, die früher während des Wechsels der Jahreszeiten und zu Ehren der Natur gefeiert wurden.


Insgesamt gibt es acht Jahreskreisfeste, vier Sonnen- und vier Mondfeste. Bei den Kelten begann das Jahr nicht im Januar, sondern mit Samhain am 31. Oktober. Man nennt es auch keltisches Silvester oder Neujahr. 

1. Samhain (All Hallows Eve oder Halloween) am 31. Oktober/1. November --> Mondfest 🌜
2. Yule (Wintersonnenwende, Mittwinter) am 20./21. Dezember --> Sonnenfest 🌞
3. Imbolc (Lichtmess) am 1./2. Februar --> Mondfest 🌜
4. Ostara (Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche) am 20./21. März  --> Sonnenfest 🌞
5. Beltane (Walpurgisnacht) am 30. April/1. Mai --> Mondfest 🌜
6. Litha (Sommersonnenwende, Mittsommer) am 20./21. Juni  --> Sonnenfest 🌞
7. Lughnasadh (Lammas, Schnitterfest) am 31. Juli/1. August --> Mondfest  🌜
8. Mabon (Herbst-Tag-und-Nachtgleiche) am 22./23. September  --> Sonnenfest 🌞

Früher lebten die Menschen viel mehr im Einklang der Natur als heute, sie waren auch viel mehr davon abhängig und sich dessen auch bewusst. Eine gute Ernte war ausschlaggebend dafür, dass eine Familie durch einen harten Winter kam. Man konnte ja nicht mal eben zum Supermarkt um die Ecke. Und deswegen wurde z. B. an Lughnasadh für eine gute Kornernte gebetet und dem Sonnengott Lugh gehuldigt. Heute ist alles so selbstverständlich und ich finde es sehr schade, dass sich immer weniger Menschen der Natur und ihrer Kraft bewusst sind. Sie könnte uns so viel geben, wenn wir uns nur mehr mit ihr beschäftigen würden, z. B. in Bezug auf Heilpflanzen und Kräuter. 
Andererseits steigen inzwischen auch viele Familien soweit es geht auf Selbstversorgung um. Ein bisschen versuchen wir das auch mit unserem Gemüsegarten und den Hühnern. Hier freuen uns aber nur über die Eier, die Hühner sterben bei uns an Altersschwäche. 😉


🎃 Samhain/Halloween am 31. Oktober 🎃
Die Kelten glaubten, dass in der Nacht vor Allerheiligen das Tor zur Anderswelt geöffnet  wird und die Toten auf die Erde kommen, um ihre noch lebenden Verwandten zu besuchen. Diese wurden mit Lichtern und Leckereien willkommen geheißen. Und gleichzeitig sollten sie so auch besänftigt werden, denn einige glaubten auch, dass die Geister kommen, um sich an den Lebenden zu rächen oder um sich einen neuen Körper zu suchen. Um sich zu schützen oder auch um die bösen Geister zu verjagen, verkleideten die hinterbliebenen Verwandten sich in einem totenähnlichen, abschreckenden Kostüm. Diese Traditionen haben sich bis heute gehalten, in Form von gruseligen Verkleidungen, ausgehöhlten leuchtenden Kürbissen und kleinen Gaben. Daher kommt auch das "Gib uns Süßes, sonst gibt's Saures" (Trick or Treat).


Luciafest am 13. Dezember
In Skandinavien und auch in Teilen Norddeutschlands wird heute das Luciafest gefeiert. Es ist ein Fest zu Ehren der Lichtgöttin Lucia und in der Tradition der alten Sonnenwendfeiern. Denn vor der Einführung des gregorianischen Kalenders wurde am 13. Dezember die Wintersonnenwende gefeiert, war dies der kürzeste Tag des Jahres. Heute ist es der 21. Dezember, das Luciafest wird aber weiter am 13. Dezember gefeiert. Es ist vor allen Dingen ein Fest der Familie. Die älteste Tochter trägt ein weißes Kleid mit einem roten Gürtel und einen Lichterkranz auf dem Kopf, früher sogar mit echten Kerzen. So werden dann Prozessionen durch den Ort veranstaltet. Außerdem werden die sogenannten Lussekatter gebacken, ein traditionelles Hefegebäck mit Safran.
 


🎄 Yule am 21./22 Dezember 🎄 
Die Wintersonnenwende ist der kürzeste Tag des Jahres, gefolgt von der längsten und dunkelsten Nacht. Heute ist es auch der kalendarische Winterbeginn. 
Noch bevor das christliche Weihnachtsfest auf den 24. Dezember gelegt wurde, feierten schon unsere Ahnen am 21. Dezember die Wiedergeburt des Lichts und damit den Sieg über die Dunkelheit. Natürlich merkt man es nicht sofort, aber in den folgenden Wochen wird es allmählich immer länger hell bleiben. 
Auch der Weihnachtsbaum ist eigentlich keine christliche Erfindung. Schon die Kelten und Germanen holten sich immergrüne Zweige ins Haus, um im dunklen Winter das Leben zu feiern. 
Und dass Aufhängen von Mistelzweigen ist keineswegs eine Erfindung der Amerikaner. Es ist ein uralter heidnischer Brauch. Die Druiden in England benutzten Misteln für Kulthandlungen.
Und schon die Germanen glaubten, wenn sich ein Paar unter einem Mistelzweig im Hauseingang oder an der Haustür küsst, bleibt es für immer zusammen.


🌱 Imbolc am 1./2. Februar 🐑
Mit Imbolc feiern wir das erste Fest im Jahreskreis. Es steht für das erste kleine Erwachen der Natur.  
Imbolc ist ein keltisches Mondfest und wird vom 01. auf den 02. Februar gefeiert. Die Kelten feierten es vermutlich während des Vollmonds um diesen Zeitpunkt herum.
Es ist ein Fest der Reinigung und des Neubeginns.  Es ist also ein guter Zeitpunkt, die Wohnung aufzuräumen und zu entrümpeln, einen vorgezogenen Frühjahrsputz zu machen und zu räuchern. Hierfür ist weißer Salbei geeignet oder auch Lavendel oder Weihrauch. 
Der 2. Februar ist außerdem der Festtag von Brigid,  der Göttin des Lichts und des Feuers, Schutzpatronin der Dichtkunst, der Heilkunst sowie der Schmiede und der Fruchtbarkeit. 
Wie auch immer man feiert oder den Tag begeht, es ist ein Fest des Lichtes und des ersten zarten Erwachens des Frühlings. Nachts kann man Kerzen ins Fenster stellen, die die ganze Nacht leuchten, drum herum wird Salz gestreut, das vertreibt negative Energien. Ihr könnt natürlich auch LED-Kerzen nehmen, denn wer möchte schon die ganze Nacht eine Kerze unbeaufsichtigt brennen lassen?
Ihr könnt auch in euren Garten gehen und die Bäume schütteln, um sie aus ihrem Winterschlaf zu holen. Tatsächlich machten das früher viele Bauern. Heute wären euch dafür wahrscheinlich misstrauische Blicke eurer Nachbarn sicher. *g*
Ein weiterer Name für dieses Jahreskreisfest ist Oimelc. Damit ist der Zeitpunkt gemeint, an dem die Schafe im Jahr zum ersten Mal Milch geben. 
Das englische Candlemas steht dafür, dass man an diesem Tag eine Kerze (oder auch mehrere) einweihen kann, die einen dann über das ganze Jahr zu allen weiteren Festen begleitet. Die Menschen glaubten schon immer, dass Licht und Feuer böse Geister vertreibt und an diesem Tag ganz besonders den Winter. 
Im christlichen Glauben wird am 2. Februar Maria Lichtmess gefeiert, eine Feier zu Ehren der Gottesmutter 40 Tage nach der Geburt von Jesus. 


👹 Karneval/Fasching/Fastnacht 👺
Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht, dahinter steckt sehr viel mehr, als man heute sieht. Eigentlich ist es für die Menschen eine wertvolle Zeit. Oder sollte es sein.
Aber wo kommt das Wort Fastnacht eigentlich her? Von Fasten? Denn ab Aschermittwoch beginnt ja bei vielen die Fastenzeit, die dann bis Ostern dauert. Aber falsch gedacht. Es ist ein mittelhochdeutsches Wort: "vaselen" oder auch "viseln" = fruchtbar machen, gedeihen, vermehren. Diese Feste waren bei den Germanen als Faselnächte bekannt. "FASEL" bedeutet althochdeutsch "Nachkommenschaft". 
Es handelte sich also um wilde Feste mit Vermummung, Maskenläufen, Trinkgelagen und Umzügen. Eine Berührung mit dem schöpferischen Chaos. Eine Energie, die ausgelassen und fruchtbar macht, aber genauso leicht das Gleichgewicht stören und krank machen kann. Deshalb ist diese Zeit auch äußerst empfindlich. Es gab viel lärmendes Treiben, Umzüge, Essen, Trinken. Auch hier wieder der lärmende Umzug, um den Winter auszutreiben. Ein lärmendes Wecken der Natur. Und dann natürlich die Maskenumzüge, um die alten Dämonen, Krankheiten und sonstige Unholde zu vertreiben. Klar, dass die Kirche das gar nicht gern sah. Obwohl sie selbst ja wohl kaum besser war. Ab dem Jahr 743 wurde es sogar als heidnischer Brauch verboten. Allerdings mit wenig Erfolg, weil sich niemand daran hielt. Diese wilden, obszönen, närrischen, ungezügelten Feste waren nicht wegzubringen. Es war eine Zeit, die mit dem neuen Erblühen der Natur einherging. Damit, dass alles wieder zum Leben erwachte. Deshalb wurde aus diesen spätwinterlichen ausgelassenen Festen die christliche "Fastenzeit".  Aus den Vasel-Nächten oder Fasel-Nächten wurden die Fasten-Nächte,  jene Fastenzeit vor Ostern.
Trotzdem konnte das alte Brauchtum nicht überwunden werden. Fastnacht ist ein Überrest einer alten rituellen Kultur unserer Vorfahren, die den Umgang mit den Naturgeistern noch verstanden haben. Unsere Vorfahren hatten Achtung und Respekt vor ihnen. Der heute quietschbunte Karnevalszug war früher ein Dämonenzug und die Menschen trugen Masken der Geister. Wenn der Dämonenzug vorbei ist, hat er viel alten und seelischen Unrat mitgenommen und damit den Weg für den Frühling und die Frühlingsgöttin geebnet und gereinigt. Also im wahrsten Sinne ein Kehraus. 
Ihr seht also, dass diese Zeit eine wirklich besondere war. Viel tiefer gehend als unser heutiges Faschings-Helau und –Alaaf. Viel tiefer als die heutigen oberflächlichen Witze, Verkleidungen und Partys. Ich überlege gerade, was gruseliger ist....die Masken von früher oder die Karnevalsfeiern von heute? *g*



🐰 Ostara am 20./21. März 🐰
Das Osterfest, wie wir es heute kennen, gab es nicht immer. Erst durch die Kirche und die Bibel wurde es zum Auferstehungsfest von Jesus Christus. Lange davor wurde das Frühlingsfest Ostara gefeiert und zwar zur Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche am 20./21. März. Auch wenn es nicht zu hundert Prozent belegt ist, soll dieses Fest der Frühlingsgöttin Eostre gewidmet worden sein. Auf Bildern sieht man sie immer mit Hasen und auch bunte Eier sowie Frühlingsblumen gehören stets dazu. Das wäre zumindest die Erklärung dafür, dass der Osterhase Eier bringt. Denn mit dem christlichen Glauben ist das ja nicht wirklich zu erklären. 😉
Aber warum hat Ostern eigentlich keinen festen Termin, wie z. B. das Weihnachtsfest? Nun, die Kirche konnte den heidnischen Ursprung nicht ganz abschaffen, auch wenn sie es sicher gerne getan hätte. Und deswegen feiern wir Ostern immer am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond der auf Ostara folgt. In diesem Jahr ist der erste Vollmond nach der Tag-Und-Nachtgleiche am 25. März, das ist ein Montag. Deswegen wird am darauffolgenden Sonntag das christliche Osterfest gefeiert. 
Im heutigen Kalender ist der 21. März der Tag des Frühlingsbeginns. Die Tag-und-Nachtgleiche bedeutet, wie das Wort schon sagt, dass der Tag genauso lang ist wie die Nacht. 



Beltane am 30. April / 1. Mai
So wie Samhain (Halloween) ein Fest des Todes und der Toten und Ahnen ist, so ist Beltane ein Fest des Lebens, der Fruchtbarkeit und des Sieges der Sonne und des Sommers über den Winter. Beltane ist also im Grunde der Beginn des Sommers. 
Damals waren die Unterschiede in den Jahreszeiten eh viel mehr zu spüren. Die Winter waren  gekennzeichnet von Kälte, Hunger, Krankheiten und Tod. Eine Jahreszeit, die mit viel Angst verbunden war. Dann kam der Sommer mit seiner lebenspendenden Sonne, der Wärme und seinen vielen Früchten. Da kann man sich sehr gut vorstellen, welches Glück und welche Freude die ersten Sonnenstrahlen und der Beginn des Frühjahrs und Sommers für diese Menschen brachten. Bedeuteten sie doch, dass das Leben weiterging und man überlebt hatte. 
Mit dem 1. Mai begann bei den Kelten das Sommerhalbjahr, das vor allem durch Fröhlichkeit, Wärme, Licht, Feste und Feiern gekennzeichnet war. Dieser Tag liegt zwischen der Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche und der Sommersonnwende. Früher wurde Beltane wohl am nächstgelegenen Vollmond, heute allerdings vorwiegend in der Nacht auf den 1. Mai gefeiert. 
Zu den wichtigsten Bräuchen, die sich bis heute erhalten haben, gehört das Aufstellen des Maibaums. Während heute nur noch im Dorfmittelpunkt oder an einem besonderen Platz dieser Maibaum aufgestellt wird, gab es in früheren Zeiten fast in jedem Garten einen Maibaum. Sie standen nicht nur vor jedem Haus, sie standen oft sogar in jedem Zimmer. Mit dem Tanz um den Maibaum und dem Verweben und Verknüpfen der Bänder (Bändertanz um den Maibaum) drückte man u. a. die Verknüpfung der drei Welten (Himmel, Erde, Anderswelt) aus, die durch den Maibaum auch symbolisiert werden und nun fest in das Gefüge des Lebens selbst eingewoben werden.  
Wie und wo auch immer gefeiert wird, überall gilt die Nacht zum 1. Mai als magische Nacht, in der die Schleier zwischen den Welten dünn sind und auch Feen, Elfen und Kobolde von ihren Hügeln kommen und feiern. 
In Deutschland ist die Nacht auf den 1. Mai eher als Nacht der Hexen, Walpurgisnacht, bekannt. Populär wurde diese Bezeichnung auch durch Goethes "Faust". 


 🌞 Litha (Sommersonnenwende) am 20./21 Juni 🌞
Besonders in den nordischen Ländern feiert man die Mittsommernacht oder Sommersonnenwende. Es ist der längste Tag des Jahres, gefolgt von der  logischerweise kürzesten Nacht.
Es wird getanzt, Feuer werden entzündet, Mädchen und Frauen tragen Blumenkränze und traditionelle Trachten.  In Schweden ist die traditionelle Speise eingelegter Hering mit Kartoffeln, Dill, Sauerrahm und Frühlingszwiebeln. Als Nachtisch gibt es frische Erdbeeren. 
Im Alten Jahreskreis heißt das Fest Litha. Es kommt aus dem Keltischen und bedeutet "Licht". 
Wie bei allen alten Festen, ist auch an Mittsommer der Schleier zwischen den Welten sehr dünn und es soll leichter sein, Feen und Naturwesen zu sehen. Vielleicht kommen sie also aus ihrem Reich unter dem Hügel zu eurer Mittsommernachtsfeier.  
Von der christlichen Kirche wurde Litha übrigens umgewandelt in den Johannistag, der am 24. Juni stattfindet und Johannes dem Täufer gewidmet ist.  

Die Sonnenwende ist ein Höhepunkt für viele Pflanzen, denn die Sonnenenergie ist jetzt am höchsten. An erster Stelle sei da das Johanniskraut genannt, das vor allem antidepressiv und entzündungshemmend wirken soll. Außerdem noch Arnika, Eisenkraut, Kamille sowie Holunderblüten, um nur ein paar der bekannteren zu nennen. Ihr könnt auch aus Johanniskraut, Margeriten und Klee einen kleinen Kranz binden und diesen unter das Kopfkissen legen. Das duftet nicht nur gut, es soll auch vor Krankheiten schützen. Hängt man diesen Kranz in die Fenster, soll das die Hausbewohner und die Haustiere beschützen. 
Auch wenn man es nicht sofort merkt, werden nach der Mittsommernacht die Tage bereits ganz langsam wieder kürzer. Die Sonne tritt den Rückzug an. Die Ernte reift heran und die Natur bereitet sich auf Lughnasadh vor, welches wir dann Anfang August feiern.


🌾 Lughnasadh (Schnitterfest) am 1. August 🌽
Am 1. August wird das erste von drei Erntefesten im Alten Jahreskreis gefeiert. Lughnasadh ist kein Erntedankfest, wie Mabon und Samhain, sondern hier haben die Menschen früher im Voraus für eine gute Ernte gebetet, damit sie gut über den nahenden Winter kommen. Es gibt auch Opfergaben, man lässt zum Beispiel einige Ähren auf dem Feld stehen oder bastelt aus ihnen einen Kranz oder ein Gesteck. 
Heute erscheint dieses Dankesritual vielleicht veraltet, denn man kann schließlich jederzeit Mehl, Brot usw. im Supermarkt kaufen. Trotzdem finde ich es schön, an diesen Traditionen festzuhalten und einfach dankbar zu sein, dass man genug zu essen hat und sich bewusst der Natur zuzuwenden. Denn irgendwo müssen ja auch die Dinge aus dem Supermarkt herkommen. 😉

Lugh ist der keltische Gott der Sonne und des Lichtes und dieses Fest, das bereits am Vorabend zum 1. August beginnt, ist ihm gewidmet, damit er gnädig gestimmt wird und gutes Wetter für die Ernte schickt. 
Ein weiterer Name für diesen Tag ist "Schnitterfest", was aber nichts mit dem Schnitter, also dem Sensenmann, zu tun hat, sondern damit, dass in dieser Zeit meistens das erste Korn geschnitten wird.  
Und angelsächsisch ist die Bezeichnung "Lammas", das steht für Brotlaib, weil aus dem ersten Korn das erste Brot (meistens mit Sonnenblumenkernen) gebacken wurde. uch Kräutersträuße sind sehr beliebt, da die Restsonne immer noch für einen guten Wuchs der verschiedensten Kräuter sorgt. So können sich die Wirkstoffe vollständig entfalten.  

Lughnasadh fällt weitaus ruhiger aus, als beispielsweise Beltane oder Litha (Sommer-sonnenwende). Man freut sich einfach darüber, dass die ersten Ernten und Vorräte für den Winter eingefahren sind und damit auch ein Großteil der schwierigen Garten- und Feldarbeit geschafft ist. Es ist ein fröhliches Fest, bei dem man bei leckerem Essen zusammen sitzt.  
Farben an Lughnasadh sind Rot und Orange und wie an jedem Jahreskreisfest wird auch geräuchert, heute mit Aloe, Sandelholz, Ringelblume oder Goldkamille. 



🌾 Mabon (22./23. September) 🍁
In der Nacht vom 22. auf den 23. September feiern wir Mabon, die Herbst-Tag-und-Nachtgleiche. Der Tag hat also genauso viele Stunden wie die darauf folgende Nacht.  Damit beginnt die Zeit der langen Nächte und kurzen Tage. Wobei die ja eigentlich schon mit der Sommersonnenwende begonnen hat, nur da hat man es natürlich nicht direkt gemerkt.
Mabon ist das zweite der drei Erntedankfeste, das man mit leckeren Sachen feiern sollte, Gemüse und Kartoffeln aus dem eigenen Garten z. B., dazu ein guter Wein oder Met, selbst gebackenes Brot. Und es ist natürlich auch Kürbiszeit. 
Übrigens wirft man in Teilen von Schottland, Irland und Wales auch heute noch an Mabon drei Getreidekörner über die Schulter, um Mutter Natur zu Ehren. Dieser Brauch stammt von den Kelten. 
An Mabon wird für die Ernte gedankt für die an Lughnasad gebetet wurde und dafür, dass man im Winter ausreichend versorgt sein wird. Viele Beeren sind jetzt reif und es werden Marmeladen gekocht. Habe ich selbst auch schon gemacht in den letzten Wochen. Äpfel, Nüsse und Kastanien sind ebenfalls auf dem Höhepunkt ihrer Reife. Und natürlich der Wein, denn vielerorts findet nun die Weinlese statt und das wird mit vielen Festen gefeiert.  
Eines der wichtigsten Merkmale der Herbst-Tag-und-Nachtgleiche ist natürlich der Stand der Sonne und dass die Tage kürzer und die Nächte länger werden. Das ist nun einmal der Lauf der Jahreszeiten. Wie langweilig wäre es, wenn alles zwölf Monate immer gleich wäre? Keine Unterschiede in den Jahreszeiten, keine wechselnden Farben in der Natur? 
Der Name Mabon ist übrigens noch gar nicht so alt. Erst 1970 verwendete Aidan Kelly ihn zum ersten Mal, da er analog zu Beltane oder Samhain einfach wohlklingender ist. Er gründet sich auf die walisische Sagengestalt Mabon fab Modron bzw. auf die keltische Gottheit Maponos. Bei den Kelten hieß dieses Fest Alban Elfed.


Die Rauhnächte
Sicher kennt ihr die Redewendung "Zwischen den Jahren" und habt euch schon mal gefragt, was das bedeutet. Denn heute endet das eine Jahr am 31. Dezember und das neue beginnt direkt am 1. Januar. Wieso also eine Zeit dazwischen und wann soll die sein?
Nach dem gregorianischen Kalender hat das Sonnenjahr heute 365 Tage. Das Mondjahr dagegen hat 354 Tage. So entsteht der Unterschied und die zwölf Nächte fallen quasi "aus der Zeit". 
Sie beginnen mit der Nacht nach dem ersten Weihnachtstag, also dem 25. Dezember und enden am 6. Januar. 
Jede der 12 Nächte steht für einen Monat des folgenden Jahres, die erste Rauhnacht für den Januar, die zweite für den Februar usw. 
Es gibt viele Traditionen, Mythen und Geschichten rund um die Raunächte. Wie immer natürlich das Räuchern. Aber man soll auch keine Wäsche draußen aufhängen, da sich sonst die Wilde Jagd bei ihrem Ritt darin verfangen könnte. 
Im Grunde sind die Rauhnächte eine gute Zeit für Reflexion, Stille und Einkehr. Zeit, um mit Altem abzuschließen, bevor etwas Neues beginnt. 








3 Kommentare:

  1. Hallo,
    ui ein langer Text, aber sehr interessant. Danke für die ganze Info. In Ruhe werde ich mir das mal genauer durchlesen.
    Ich finde es auch sehr schade, das viele Traditionen aussterben. Aber leider liegt es an der schnelllebigkeit der Menschheit und eben, allen geht es gut (den meisten zumindest), so dass man solche Traditionen ja (leider) nicht mehr braucht.
    Schade,
    Liebe Grüße
    Anja

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  2. Danke für deinen Kommentar. Ja, altes Brauchtum ist für mich sehr interessant und wichtig. Du bist übrigens mein 150. Follower 🤗

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